
Die radikale Rechte liebt generative KI. Trump, Musk und andere Protagonisten der reaktionären Wende teilen regelmäßig KI-generierte Bilder auf ihren Plattformen, und auch die AfD hat schon lange den Nutzen von Midjourney & Co. für ihren Wahlkampf erkannt. Das ist kein Zufall, denn als Nostalgiemaschine und Klischeeverstärker drängt sich generative KI für den Entwurf rechter Weltbilder geradezu auf. Dabei geht es weniger um Täuschung und Desinformation als um effiziente Affektbewirtschaftung: KI stilisiert vermeintlich «echte Emotionen» zu unmittelbar lesbaren Bildern.
Roland Meyer ist Bild- und Medienwissenschaftler. Nach Stationen u.a. in Berlin und Bochum forscht und lehrt er seit 2024 als DIZH-Brückenprofessor für Digitale Kulturen und Künste an der Universität Zürich und der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK). Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die Geschichte, Theorie und Ästhetik synthetischer Medien, operativer Bilder und vernetzter Bildkulturen. 2021 erschien sein Buch Gesichtserkennung in der Reihe Digitale Bildkulturen, 2024 gab er den Band Bilder unter Verdacht. Praktiken der Bildforensik heraus.
Veranstaltungsort
Kunsthochschule für Medien KölnFilzengraben 2
50676 Köln
Dauer und Eintritt
16.05.2025Eintritt Frei
Öffnungszeiten
15:45 - 16:15