
Nina Mokhtarbaf ist eine Fotografin, die sich mit der Rolle der Frauen im Kontext sozialer und kultureller Strukturen beschäftigt. Ihre Arbeiten reflektieren die Erfahrungen von Frauen, die in ihrer Umwelt mit äußeren Zwängen konfrontiert sind und gleichzeitig nach einem Weg suchen, zwischen Tradition und Wandel, Konformität und Selbstbehauptung zu navigieren.
In ihren Fotografien kombiniert sie dokumentarische und konzeptionelle Ansätze, um die Vielschichtigkeit der weiblichen Lebensrealitäten darzustellen. Ihre Werke gehen über die bloße Repräsentation hinaus und zielen darauf ab, die unsichtbaren Aspekte von erzwungenem Schweigen und verdecktem Widerstand sichtbar zu machen.
Nina hat an verschiedenen Ausstellungen teilgenommen, darunter „Another Utopia“ in Deutschland und „Enthüllungen, weibliche Lebenswelten im Iran“ in Österreich. Derzeit lebt und arbeitet sie in Deutschland, wo sie in ihren aktuellen Projekten visuelle Ausdrucksformen weiblicher Erfahrungen weiter erforscht.
Wo Mut geboren wird
2015
14x Fine-Art Prints, 60x40cm, ungerahmt,
diverse Gurte
Nina Mokhtarbaf zeigt ein Fragment ihrer Fotoserie „Wo Mut geboren wird“. Über zwei Jahre hinweg fotografierte sie junge iranische Mädchen und Frauen, die Taekwondo praktizieren – eine Sportart, die häufig als männlich besetzt gilt. Mokhtarbafs Bilder erzählen von einer weiblichen Lebensrealität, die sich kraftvoll gegen gängige Vorurteile behauptet.
Die Fotografien liegen im Gold und Beton haltlos auf gelben und schwarzen Gurtbändern – eine symbolische Referenz auf die Bedeutung der Taekwondo-Gürtel. Gelb steht als Farbe der Anfängerin für Wachstum und Neubeginn, vergleichbar mit dem Licht der Sonne. Schwarz markiert die Meisterschaft: Tiefe, Reife und den Eintritt in eine neue Rolle – die der Lehrerin.
Die Aufnahmen bezeugen: Kampfsport ist kein Einzelsport. Er lebt von Gemeinschaft, Vertrauen, Geborgenheit und gegenseitiger Unterstützung – weit über das Kampffeld hinaus.