Wut, Trauer und Angst blicken im Kosmos der Gefühle auf eine lange gesellschaftliche Tabuisierung zurück. Befragt man diese hinsichtlich der aktuellen politischen Realität in Deutschland laufen sie zusätzlich Gefahr für rechtsnationalistische und populistische Zwecke instrumentalisiert zu werden. Neben der sich weiter zuspitzenden Debatte um Migration und den rückläufigen Klimaschutzvereinbarungen, gerät auch der Kulturbetrieb massiv unter Druck. Welche Rolle können die Gefühle Wut, Trauer und Angst in der künstlerischen Praxis spielen? Sind sie Katalysator oder auch eine Möglichkeit des Auseinander- und Widersetzens? Fragen, welchen sich die Künstlerin Cihan Çakmak und die Kuratorin Maria Hlavajova stellen. Moderiert von Eva Świątkowski und Paulina Akbay.
Dieses Panel wurde von den Eva Świątkowski, Paulina Akbay & Emily Winkelsträter (Studierende der KHM) organisiert und erarbeitet.
Cihan Çakmak wurde 1993 in Niedersachsen geboren und wuchs in Worpswede und Bremen auf. Im Anschluss an ein Fotografiestudium an der Fachhochschule Dortmund, mit einem zwischenzeitlichen Studienaufenthalt in Lissabon, immatrikulierte sie sich 2017 an der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst. Dort studierte sie in der Klasse von Prof. Tina Bara und erhielt 2021 ihr Diplom. 2023 schloss sie ihr Meisterschülerinnenstudium, ebenfalls an der HGB, ab. 2020 erhielt Cihan Çakmak den Paula Modersohn Becker-Nachwuchspreis, Worpswede, 2023 den ein-blicke-Preis beim Filmfestival blicke, Bochum. Neben dem Ausstellen spricht sie in Form von Künstler:innen Gesprächen zu aktuellen Themen und Diskursen.
Maria Hlavajova ist Organisatorin, Forscherin, Pädagogin, Kuratorin und Gründungsdirektorin von BAK, basis voor actuele kunst, Utrecht (seit 2000). Hlavajova hat zahlreiche Projekte am BAK und darüber hinaus initiiert und (mit-)organisiert, darunter die Reihe Propositions for Non-Fascist Living (2017-2024) und viele andere internationale Forschungs-, Bildungs-, Ausstellungs- und Publikationsprojekte. Zu ihren kuratorischen Arbeiten gehören Call the Witness, Roma Pavilion, 54. Venedig Biennale, Venedig, 2011; Citizens and Subjects, Dutch Pavilion, 52. Venedig Biennale, Venedig, 2007.
Paulina Akbay (*1997 in Istanbul) studiert seit Herbst 2020 den Studiengang Mediale Künste an der Kunsthochschule für Medien Köln sowie für ein Erasmus-Semester Cross-Disciplinary Strategies an der Universität für angewandte Kunst Wien. Akbay hat einen Bachelor-Abschluss in Medienkunst, Medienpsychologie und Medienpädagogik an der Universität zu Köln erlangt und arbeitet an der Schnittstelle von multimedialer Kunst, Film und Forschung mit den Schwerpunkten Kultur, Ökologie und Politik.
Eva Świątkowski wurde in Wiesbaden geboren und studierte Kunst, Deutsch sowie Gender Studies an der Universität zu Köln. Darauf folgte Arbeit im Bereich der Kunstvermittlung u.a. auf der documenta fifteen. Seit 2022 studiert sie an der Kunsthochschule für Medien mit Schwerpunkten im dokumentarischen Arbeiten an den Schnittstellen von Bewegtbild, Fotografie und experimentellen Formen.