Leitbild Internationale Photoszene Köln

Kooperativ – Kollaborativ - Kommunikativ

Photoszene

Die Internationale Photoszene Köln ist eine Organisation, die von Vielen geprägt wird. Insbesondere unser Photoszene-Festival ist ein ko-kreativer Akt. Seine Stärke liegt in der Zusammenarbeit der unterschiedlichen Akteur:innen und Partner:innen aus der Kölner Stadt- und Kulturgesellschaft - und darüber hinaus. Wir verbinden die Museen mit der freien Szene, Künstler:innen mit den Kurator:innen und Multiplikator:innen. Dabei bestimmt ein zentraler Gedanke unser Tun: Wer hat zu welchen Institutionen und Räumen Zugang und wer nicht?

Wir denken, dass ein Festival ein wunderbarer Ort ist, um Zugänge zu schaffen und Räume des Austauschs zu eröffnen. Das Photoszene-Festival lebt durch die Teilnahme und Teilhabe seiner vielfältigen Handschriften. Jede Handschrift gewinnt ihre Bedeutung aus dem individuellen Kontext in der Stadt und es entsteht ein vielstimmiger Dialog, der sich wie ein Netz über uns alle legt um uns miteinander zu verbinden.

Unsere Werte

  • Wir glauben an die Wirkung der Fotografie als Medium des Ausdrucks, der Reflexion und des Wandels.
  • Wir sehen in der Fotografie weit mehr als nur eine Kunstform. Sie verbindet Hochkultur mit Mainstream, Alltagssprache mit visueller Expertise und ist dabei in ihrer medialen Vielschichtigkeit ein starkes Echo unserer gesellschaftlichen Vielfalt.
  • Wir sind eine lernende und werdende Institution und möchten gemeinsam einen einladenden Ort, für alle Menschen gestalten. Alle Menschen mit ihrer Herkunft, Geschlechtsidentität, sexueller Orientierung, körperlichen oder geistigen Fähigkeiten oder Behinderungen, sozialer Schicht, Alter und Religionszugehörigkeit. Unsere Institution sieht es als essenziell, dass individuelle Merkmale und Differenzen kein Hindernis darstellen dürfen, sie das aber nach wie vor oft tun.
  • Wir schätzen die Multiperspektivität, die jede einzelne Person in das Festival mitbringt.
  • Wir begegnen einander wertschätzend und respektvoll. Wir lehnen jede Form von Diskriminierung ab. Wir setzen uns für Diversität ein und arbeiten daran, ungleiche Ausgangsvoraussetzungen auszugleichen. Chancengerechtigkeit und kulturelle Teilhabe sehen wir als stetigen Auftrag innerhalb der deutschen Kulturlandschaft und an uns selbst.
  • Wir fördern Bildsprachen, die marginalisierte Perspektiven stärken und stereotype Darstellungen, wie sie das fotografische Medium leider immer noch hervorbringt, hinterfragt.
  • Zugänge ermöglichen: Wir arbeiten kontinuierlich daran Barrierefreiheit sowohl konzeptionell wie auch praktisch zu erweitern, damit ein breites Publikum angesprochen wird und so viele Menschen wie möglich teilnehmen können.
  • Gemeinschaft und Dialog eröffnen: Wir schaffen Räume für Austausch, Kollaboration und kritische Reflexion, um Fotografie als reichhaltig und mannigfaltig in ihrer Kultur und zu anderen Kulturformen zu verstehen.
  • Nachhaltigkeit mitdenken und Verantwortung nehmen: Wir handeln und entscheiden aus sozialer, ökologischer und ethischer Verantwortung, in der wir nachhaltige Kulturarbeit im Konkreten mitdenken und berücksichtigen möchten.

Die Geschichte

Die Internationale Photoszene Köln dient seit ihrer Gründung 1984 der Förderung der künstlerischen Fotografie. Sie verfolgt das Ziel, die Fotografie in ihrer Vielschichtigkeit als bestimmendes Leitmedium unserer Zeit zu reflektieren und Köln als Standort für Fotografie nachhaltig zu stärken. Das Photoszene-Festival ist das älteste Fotografiefestival in Deutschland, das aus dem Kulturprogramm der photokina, der großen Technikmesse am Rhein, hervorgegangen ist.

Das partizipative Photoszene-Festival etablierte sich über die vergangenen 40 Jahre zu einer stadtübergreifenden Kulturveranstaltung, zu der Museen, Galerien und freie Kunsträume ihre Ausstellung zur Fotografie beisteuern. Das Festival präsentiert heute bis zu 100 Ausstellungen, die in der letzten Auflage 2023 über 125.000 Besucher:innen angezogen haben. Die eigenen kuratorischen Programmlinien widmen sich jungen, aktuellen Diskursen und Produktionsweisen der Fotografie. Das Artist Meets Archive-Programm zeigt und reflektiert zudem die große Bedeutung der Fotografie in den zahlreichen Archiven und Museen der Stadt.

Die Stadt Köln ist ein bedeutendes Zentrum für die künstlerische und wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Fotografie. Das Photoszene-Festival wirkt nicht nur in diese forschenden und diskursiven Räume sondern auch als eine zugängliche Möglichkeit der kulturellen Teilhabe für ein diverses Stadtbild und ihrem Verständnis von dem was Kultur für die Stadtbewohner:innen ist. Die Photoszene untersützt einen zeitgenössischen und internationalen Austausch: Formate und Ausschreibungen sind geöffnet für internationale Künstler:innen, Protagonist:innen und Publikum mit einzubeziehen und sie nach Köln einzuladen. So verankert das Festival mit jeder Auflage seine Bedeutsamkeit über Deutschland hinaus.

Die Aktivitäten

  • Veranstalterin des partizipativen Photoszene-Festivals in Köln
  • Internationale Open Calls für Archiv-Residencies und Gruppenausstellungen
  • Initiatorin von internationalen Kooperationsprojekten zwischen Kölner Institutionen, Museen, Galerien, Archiven, Kunsträumen – z.B.: Artist Meets Archive
  • Mitveranstalterin des NEXT! Festival der Jungen Photoszene
  • Förderer der jungen Künstler:innenszene Kölns
  • Herausgeberin von Publikationen zu Fotografie
  • Plattform der Fotografie in Köln

Die Philosophie

Eingeführt als Titel eines ThinkTanks 2022, bildet We Do/Are Photography die zentrale Philosophie der Internationalen Photoszene Köln. Alle, die mit und für die Photoszene arbeiten, sind auf unterschiedliche Weise mit der Fotografie verbunden. Sie machen, analysieren, betrachten, produzieren, schreiben oder sprechen über sie. Gleichzeitig sind wir Fotografie. Folgen wir man der faszinierenden Bildtheorie des spanischen Künstlers Joan Fontcuberta, begreifen wir, dass sich die letzten Jahrzehnte der Abstand zwischen Betrachter:innen und Bild zunehmend aufgelöst hat. Im 21. Jahrhundert gibt es kaum noch eine Trennung zwischen uns und den Bildern, die einst an Wänden oder in Zeitungen vor uns waren. Mehr noch: Durch die Digitalisierung und die Verbreitung in den Sozialen Medien sind die Abbildungen unserer Selbst teils bereits zu Fotografien geworden, die uns jetzt als Ganzes auszumachen scheinen. Unsere vereinfachte Abbildbarkeit ist Identitätsstiftend geworden und auch die Welt in der wir leben wird durch Fotografie scheinbar verändert. Was bedeutet das?

We Do/Are Photography bedeutet auch, dass wir dieses Verhältnis von Mensch und seinen Umwelten (z.B. Sozialsystemen, Gesellschaft), das heutzutage massiv durch die Fotografie und das Fotografische bestimmt wird, analysieren und betrachten möchten. Der Fokus liegt hier in der Auswahl des fotografischen Objekts. In unserer Philosophie müssen uns progressiv diesen Fragen stellen: Welche Bilder von Menschen, der Welt und unserer Umgebung zirkulieren? Wird durch unsere Fotografie und die der anderen eine größtmögliche Vielfalt des Menschseins sichtbar? Wer blickt auf wen und wie?

Fotografie ist nicht nur ein Medium, es ist stets eine subjektive Handlung, in der fortschreitende Entscheidungen unumgänglich sind. Die Fotografie befindet sich in einem Veränderungsprozess wieder, an der viele beteiligt sind und sein müssen, gerade wenn es um einen gesamtgesellschaftlichen kulturellen Auftrag für alle gehen soll. Durch all unsere Programme möchten wir dieses dichte Beziehungsgeflecht zur Welt reflektieren und verstehen lernen.

Uns ist bewusst, dass wir uns als Kulturinstitution in ständiger Transformation befinden und lernen kontinuierlich dazu. In diesem Sinne freuen wir uns sehr über Ihr/Euer Feedback um die Photoszene noch inklusiver, diverser und zugänglicher zu denken und zu machen!

We Do Are Photography!

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