
Ronja Falkenbach, 1989 geboren, ist eine in Berlin lebende Fotografin. Sie studierte in Bielefeld, Jerusalem und Seoul. Beeinflusst von verschiedenen Kulturen und Lebensrealitäten, beschäftigt sie sich mit Identitätsfragen und sozialen Kontexten. Ihre Arbeiten spiegeln oft eine intensive Auseinandersetzung mit dem Wesen der Portraitfotografie wider und sie hinterfragt die Fotografie als Medium, das die Realität nicht nur abbildet, sondern auch erschafft und beeinflusst. Ihre Serie Raver wurde für den August-Sander-Preis 2024 nominiert und ihre Arbeiten sind national sowie international ausgestellt.
Raver
2023 - fortlaufend
10x Inkjet-Prints auf fluoreszierenden Acryl, 66 x 88cm
Morgens, wenn alles erwacht, zieht es sie weiter in die nächste Location. Manche, die bereits mehrere Tage unterwegs sind, wollen nach höchster körperlicher Ekstase wieder an einen Ort des Rückzugs. Im Mittelpunkt, genau in dieser rohen, ungefilterten Essenz des Morgens, in der Berliner Klubszene entsteht Falkenbachs Arbeit. Sonntags, wenn die Feiernden die Klubs verlassen, porträtiere sie mit der Langsamkeit der analogen Technik die Stille nach dem Wummern der Bässe, im Kontrast zwischen dem Exzess der Nacht und der nüchternen Realität des anbrechenden Tages fängt sie ihren Wunsch der Darstellung von emotionaler Transformation ein.
Sie geht dabei gezielt in ihrem Blick auf ein Gefühl zwischen Erschöpfung, Melancholie und Euphorie ein, in dem sie einen Ausdruck durch Zustand, Körper und Nüchternheit erzeugt, der uns Betrachtenden in diesem transzendentalen Moment hält. Zusehen sind insgesamt zehn Fotografien einer aktuell weiter fortlaufenden Serie.