
Roxana Rios *1994 (they/them) lebt und arbeitet derzeit in Leipzig. 2017 nahm Roxana ein Doppelstudium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst, Leipzig und der Akademie der Bildenden Künste, Nürnberg auf und studierte in den Klassen von Heidi Specker und Juergen Teller. Nach dem Abschluss an der AdBK, trat Roxana Isabel Lewis‘ Klasse der Performativen Künste bei und erhielt dort 2023 das Diplom. Bisherige Arbeiten wurden unter anderem im Museum Folkwang Essen, Museum der Bildenden Künste Leipzig, FOTOHOF Salzburg und im Rahmen von Plat(t)form im Fotomuseum Winterthur gezeigt. Roxana war nominiert für den Bundespreis für Kunststudierende 2020 und erhielt 2024 das Stipendium für Zeitgenössische deutsche Fotografie.
the body is a practice
2024
„the body is a practice“, 2024
4x 3D Reliefs, 74,4x55,7cm, 3x 38,4x28,7cm
„breach of realms“, 2025
12x Fine-Art Prints, 2x 80x120cm, 10x 40x60cm
„ALIAS“, 2025
6x Fine-Art Prints, 19x25cm, kaschiert auf Alu, montiert auf NUT-Profilen in variablen Ausführungen
In drei aktuellen Arbeiten führt Roxana Rios eine langjährige Auseinandersetzung mit Körperlichkeit als dynamischem Feld politischer und ästhetischer Verhandlung fort. Ausgehend von KI-Darstellungen von Transkörpern befasst sich „The Body is a Practice“ mit hergestellten Erwartungen an die Beschaffenheit von Körpern und versteht diese nicht als biologische Gegebenheit, sondern als Praxis – geformt durch Sprache, Technologie und Handlungen. „Breach of Realm“ erweitert diesen Blick auf Körperhaltungen im öffentlichen Raum und deren Einbindung in die Performanz patriarchaler Machtverhältnisse. In Anlehnung an Marianne Wex formuliert die Arbeit eine intergenerationale Fortführung, die tradierte Lesarten von Geschlecht, Präsenz und Autorität unterläuft.
Die Kollaboration „ALIAS“ schließlich fokussiert Drag als Technik der Inszenierung und Dekonstruktion. Im expliziten Offenlegen, Demontieren und Verschieben geschlechtlicher Markierungen wird der Körper als fluide, gestaltbare Konstruktion sichtbar – im Widerstand, der Aneignung und ständiger Neuerfindung. Der Körper als Identitätsfläche der Gefühle, eine Auseinandersetzung eines transitorischen Wandels.