
Die Künstlerin Lisa Domin-Alouane verhandelt mit Film, Fotografie, performativen Elementen und Sprache Fragen der Fiktion und Instrumentalisierung biografischer Geschichten und öffentlicher Geschichtsschreibung. Sie lebt und arbeitet in Köln, studierte Freie Kunst mit dem Schwerpunkt Fotografie und Film in Braunschweig und Budapest und postgradual Mediale Künste an der KHM Köln. Ihre Arbeiten wurden u.a. bei FOTODOKS München, Marler Medienkunstpreis, GfZK Leipzig, Museum für Photographie Braunschweig, WDR, Rencontres Internationales Paris, Kurzfilmtage Oberhausen, Kasseler DokFest, Ruhrtriennale, Videonale, EMAF und Plattform des Fotomuseums Winterthur gezeigt und vielfach ausgezeichnet.
Twin Towers
3-teilige Fotoserie, 2019
3-teilige Fotoserie, Fine Art Prints, gerahmt, 2019, 60 x 40 und 40 x 60 cm
Das sequenzierte Spannungsfeld zwischen Bildlichkeit und Narration wird in den drei schwarzweiß Fotografien von Domin-Aloune besonders deutlich. Sie zeigen eine sehr simple aufgebaute Szene: Drei Menschen an einem Tisch, eine Großmutter mit ihrer Nichte aus Serbien und ihr Gast, eine Kunsthistorikerin aus New York, versuchen sich zu verständigen. Im Vermittlungsversuch steht das weltpolitische Ereignis des Falls der Twin Tower in New York am 11. September 2001.
Die Bilder zeigen auf tragisch komische Art und Weise, wie aufgrund von Verständigungsschwierigkeiten, mit einem Löffelbiskuit und einem Wörterbuch versucht wird, den Fall der Türme zu rekonstruieren. Domin-Aloune schafft es, einen Zustand zwischen Verlegenheit, Nervosität, Hilflosigkeit, kulturellen, sprachlichen Barrieren und nationalem Trauma auf eine erschütternde Komik zu konzentrieren.