
Luise Marchand (lebt und arbeitet in Berlin) schloss 2019 als Meisterschülerin von Prof. Peter Piller und Prof. Peggy Buth an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig ab und erhielt den Preis der G2 Kunsthalle Leipzig. 2020 war sie Stipendiatin des Kunstvereins Hannover in der Villa Minimo und wurde mit dem Dokumentarfotografie-Förderpreis der Wüstenrot Stiftung ausgezeichnet. Ihre Arbeiten wurden in Solo- und Gruppenausstellungen gezeigt, u. a. im Museum Folkwang Essen, Museum der bildenden Künste Leipzig, Fotomuseum Winterthur, Worpsweder Museen, Kunstverein Hannover, Kunstverein Göttingen, Kunstverein Leipzig, Galerie K Strich, EIKON Schauraum Wien und der Torrance Shipman Gallery NYC.
DIE ZEICHEN STEHEN GUT
2016–fortlaufend
5x digitaler Offset, 2017, 60x84cm, Starkmagnete, gebogene Alubögen,
1x Fine Art Print, Aluobjektrahmen, 61x44cm
bedruckte Tapete, Teppich, 3x Kissen, diverse Fensterfolie.
In der Serie “DIE ZEICHEN STEHEN GUT“ geht Marchand auf den stetigen Optimierung-Druck im Zeichen der sich immer mehr vermehrenden immateriellen Arbeit einer post-industriellen Gesellschaft ein. In der sich alle Grenzen zwischen dem, was noch privat ist, und der Arbeitswelt verschwimmen. Ein ambivalentes Spannungsverhältnis unserer persönlichen Integrität, alles verwässert, man selbst unterliegt in der psychologisch untermauerten Welt des Kapitalismus den vorgegebenen Mechanismen des Geldes.
Als Ausdrucksmittel nutzt Marchand visuelle Gegenstände mit Funktion und Versprechen der Selbstoptimierung. Gesichtsmasken, Peeling Pads, falsche Augenbrauen, Technologien der Selbstregulierung ziehen sich durch ihr Werk. Im Hintergrund schweben die Gedanken, wer sich an unserem geistigen und emotionalen bedient, denn Gefühle werden heute in der digitalen Welt errechnet und somit gezielt auf die Welt verteilt.
Für sie bleibt die Frage: Für wen stehen die Zeichen gut?